furt samma
 

Lissabon.

April 2016

Langes Wochenende um den 20. April. Leider hab ich damals noch keine Geschichten aufgeschrieben. So kommen ein paar Eindrücke aus dem Gedächtnis.

Gebucht als Pauschale, da die Kombination Hotel und Flug ziemlich cool bepreist ist. Mit dem Taxi Richtung Innenstadt zum Hotel As Janelas Verdes. Liegt ziemlich gut, fußläufig zur Strassenbahn und ganz in der Nähe zum Meer. Am Platz daneben zwei ziemlich lokale Lokale. In einem, dem Massas, einem coolen Fischlokal haben wir mit Englisch eine kleine Chance. Im anderen, dem Picanha kommunizieren wir ausschließlich über Handzeichen. Gerade in dem haben wir ein köstliches Abendessen bekommen. Der Wirt stellt uns als Vorspeise einfach Käse und Schinken hin. Dazu reicht er ungefragt ne Flasche Rotwein - gefällt! Als Hauptspeise ein schönes Stück Rind mit Gemüse. Der Nachtisch von der Oma - das ganze für unter 50€. Sensationell.

Lissabon ist absolut sehens- und besuchenswert. Wir fahren mit der berühmten Tram durch die Stadt, laufen unendliche Kilometer. Natürlich schauen wir uns die Highlights an:

Elevador de Santa Justa mitten in der Stadt, coole Gegend, aber reichlich Touristen. Nein, wir fahren nicht rauf, wir laufen eine ganz große Schleife aussen rum und kommen so auch rauf.

Die Fahrt mit Tram Nummer 28 geben wir uns, stehen hier sogar freiwillig etwas an. Ist schon ein krasses Gefühl, mit dem antiquierten Gefährt durch die Stadt zu fahren.

Beim Spaziergang durch Alfama nehm ich bewußt nur das 50mm Objektiv und bin hinterher erstaunt, wie die Eindrücke unsere Realität wiedergeben.

Das Baixa Viertel – Praça do Comércio & Arco da Rua Augusta - hier nehmen wir trotz tollem Mittagessen ein wenig rest-hungrig am Abend Platz und lassen uns ein wenig Vorspeise bringen. Ziemlich abgefahrene Platte von kalten Krustentieren.

Für die Pasteis de Belém am Ursprungsort ist uns die Wartezeit etwas lange. Wir geniessen die sensationellen Pasteis später als Nachspeise in einem Restaurant.

Das Mosteiro dos Jerónimos sicher einer der kulturellen Höhepunkte der Reise. Wir verbringen viel Zeit in dem Kloster, lassen die Architektur, Struktur und Ruhe wirken. Absolut hervorstechend.

Am geschlossenen Torre de Belém findet Ute eine herrliche typische Lissabonner Einrichtung. A wine with a view. Direkt am Meer, ein kleiner fahrbarer Kiosk, der glasweise Wein anbietet und davor ein paar Sonnenstühle, auf denen man herrlich aufs Meer schaut und dabei sein Glaserl genießt. Daneben gehen wir fast am Padrão dos Descobrimentos vorbei. Ja, ganz ordentlich. Die Geschichten, die erzählt werden, umso beeindruckender.

Am nachhaltigsten ist die Geschichte in der Wine Bar do Castelo. Wir besuchen das sehr sehenswerte Castelo mit einem wunderbaren Ausblick auf Lissabon - alleine dafür lohnt sich der Aufstieg und ein Glaserl "wine with a view". Anschliessend gelüstet es uns nach noch einem Glaserl Wein am Nachmittag, zum Abendessen ist es noch viel zu früh. Zufällig landen wir in der Wine Bar do Castelo. Ein kleiner Schuppen, sehr sauber, aber unscheinbar. Ziemlich forsch betrete ich den Laden und bitte um zwei Gläser Rosé. Moment a mal denkt sich der Inhaber. Jetzt kommen wir erst einmal runter und setzen uns. Wir wollen doch nur ein Glas Wein als Aperitiv. Dann fangen wir an, uns abzustimmen, was denn die typischen Rebsorten sind, die wir zuhause gerne trinken. Natürlich haben wir keine Ahnung vom portugiesischen Wein. Schnell wird auch klar, dass Ute eher Weißwein und ich den Roten bevorzuge, auch, dass wir a bisserl was von Wein verstehen. Nächster Schritt die Vorauswahl. Wir wollen immer nur noch a Glaserl Wein versuchen. Jetzt kommen je drei Gläser Wein zum probieren, um herauszufinden, von welchem Wein wir ein Glas trinken wollen. Irre Erfahrung. Gesagt, probiert, wir geniessen das erste Glas, reichlich gut eingeschenkt. Nach dem zweiten Glas bestellen wir uns etwas Käse, Schinken und Oliven. Sensation. So folgt noch ein Glas ...

ja! Noch eins. Wir unterhalten uns bestens mit dem Wirt über die portugiesischen Weine bis wir zum Finale kommen. Einen Port aus Portugal. Wieder probieren wir Schlückchen aus einer Reihe von  drei Optionen und wählen. Ein grandioses Gaumenerlebnis. Wir fragen nach der Rechnung und bekommen zum Abschied ein Glas Port aus dem verschlossenem Schrank. Einen Ramos-Pinto von 1979 mit einem gewissen Anteil von 1937 dabei. Sensationell. Jetzt sind wir entspannt und dackeln zurück ins Hotel.

Ach ja, wir besuchen auch noch das Aquarium als Teil des Expo-Geländes, ein moderner Blick auf Lissabon.