Wie jeden Monat, eine Reise ins Ungewisse. Nur "relativ" sicher ist die Reise, die Ende des Monats beginnt. Und mit welchem Resultat sie einen Monat später endet. Bis dahin erst einmal weiteres Warten aufs Visum und Lust auf einen spannenden Oktober. Am 3.10. dann eine gewaltige Session am Bach. Klaus zwar verletzungsbedingt noch nicht wieder einsetzbar, aber John und Yves knallen ein paar raus. Am Samstag ein schöner Abend mit Astrid bei Alexander Krist und danach einfach nur Schmodderwetter. Dann einfach drinnen bleiben. Es fühlt sich komisch an, auch einmal nichts, absolut gar nichts zu tun. Vielleicht muss das auch einfach mal sein.
Der Monat verläuft noch schräg. Reisepässe am 9.10. noch immer nicht da; Reisebaustein heute bezahlt. Ein doofe Sache am Fuß bekommen. Noch nie von Morbus Ledderhose (ja, genau) gehört. Mal schauen, ob die Docs mich hinbekommen. Schräg, was es alles gibt.
Gestern wieder auf Abenteuerfahrt nach Dinkelsbühl zu meiner Mutter. Ist schon kräftig: Über fünf Stunden hin, 90 Minuten Besuch, über fünf Stunden zurück. Dennoch richtig. Sie freut sich immer und erkennt uns noch. Die Heimfahrt im Sonnenuntergang herrlich. Trotz dreckiger Zugfenster wirken die Farben.
Zwei Tage liegen, ab jetzt vorsichtig hinken. Mal schauen, was am Montag passiert. A, 11.10.2025 - Mensch, der Monat rast - ab in die Pinakothek der Moderne. ON VIEW - Einblicke in die Fotografie. Gefällt uns aber nicht. Fehlen eines verbindenden Rahmens, die Aufnahmen sprechen uns nicht an. Kann ja auch einmal geschehen. Dennoch schöner Ausflug in die Stadt. Sonnenschein im herrlichen Goldenen Oktober. So langsam wird's etwas spannender. Die Visa noch immer nicht da. Aber dafür der Herbst. Die Blätter am Ahorn vor unserem Fenster sind blass geworden und abgefallen. Bald kommt der triste November. Die Stimmung seit einer Woche stark eingetrübt. Noch immer keine Visa angekommen. Keine Lust mehr, sich vorzubereiten, keine Lust auf Vorfreude, Enttäuschung, falls es gar nicht klappen sollte.
Heute eeeendlich. Nach dem Anruf auf dem Konsulat am Mittwoch halten wir wieder unsere Pässe in den Händen. Langsam weicht beiderseitig die Anspannung und kommt die Freude. Und wer weiß, was aus dem Projekt entsteht. Von "nix" bis naja, wir werden sehen. Die ersten Besichtigungstermine stehen schon bevor wir überhaupt fühlen, ob es uns taugt. Es geht voran. Tja und dann flattert doch noch das ersehnte Buch ins Haus: House of Bondage von Ernest Cole. Der 1940 in Pretoria geborene und 1990 obdachlos in New York verstorbene Fotograf und Journalist hat in 15 Kapiteln in Text und Bild die Verbrechen des weißen Regimes während der Apartheid beschrieben. Ein bedrückendes und beeindruckendes Werk. Gerade das gehört neben dem Wetter, der Landschaft, den Tieren zu Südafrika und lässt uns etwas besser verstehen, warum die Verhältnisse so sind, wie sie sind.